Naturerlebnisbad Mitteltal

Die Wasserreinhaltung im Naturerlebnisbad in Baiersbronn-Mitteltal erfolgt durch ein natürliches System von im Wasser lebenden Organismen, die miteinander vernetzt sind. Diese Verknüpfung bewirkt den Ab- und Umbau organischer Biomasse in die ursprünglichen Grundbestandteile.

Die biologische Selbstreinigung funktioniert unter Sauerstoffeinfluss. Im Wesentlichen sind dafür für den Menschen unschädliche Mikroorganismen sowie höhere Organismen (tierischer Plankton) verantwortlich.

Ein weiteres Element für die reibungslose Funktion ist eine große Vielfalt und Gliederung des Substrates, das als Aufwuchsfläche für pflanzliche und tierische Lebewesen dient.

Biomasse und Verunreinigungen sowie im Wasser gelöste organische Substanz werden bakteriell abgebaut und mineralisiert. Die Endprodukte Stickstoff und Phosphor in vollmineralisierter Form werden weitgehend nach Durchfluss des Anlagerungsmaterials beseitigt und stehen somit für Euthrophierung des Naturerlebnisbades nicht mehr zur Verfügung.

Das beschriebene Reinigungsverfahren entzieht dem Kreislauf Nährstoffe und sorgt für zusätzliche Stabilität.

Schwer kontrollierbare Nährstoffeinträge z.B. Laubfall können das so stabilisierte Gleichgewicht weniger leicht beeinflussen.

Das System paßt sich den Verunreinigungen und Nährstoffeintrag an. Es ist in der Lage, das Gleichgewicht bei verändernden Belastungen durch den Badebetrieb aufzunehmen wobei die Belebtheit kurzfristig zunimmt.

Die technischen Einbauten schaffen günstige hydraulische Verhältnisse, die der Unterstützung der Selbstreinigungsprozesse dienen.

Krankheitserregende Keime wie Escherichia Coli und Enterokokken haben in diesem Milieu keine Lebensgrundlage und sterben ab.

Technische Maßnahmen zur Unterstützung der biologischen Selbstreinigung:

Durch Mineralisierung von Biomasse im Naturerlebnisbad anfallender Nährstoffe werden in den bepflanzten Bodenfilter zurückgepumpt und dort von den Pflanzenwurzeln aufgenommen. Im Wasser gelöste organische Substanz wird im Kieskörper bakteriell abgebaut. Die Oberflächenabsaugung dient zur Abscheidung von Laub und schwimmenden Verunreinigungen. Durch einen Siebeinsatz wird eingewehte Biomasse abgesondert und dem System entnommen. Das durch Pumpen im Kreislauf befindliche Teichwasser fällt über eine Abrisskante in die Laubfangbehälter und in den nachgeordneten Schwallwasserbehälter in einer Freispiegelleitung. Von dort transportiert die Pumpe das Teichwasser wieder in den Nutzungsbereich zurück.

Teichbelebung:

Die Belebung des Teichwassers erfolgt über eine spezielle von uns entwickelte Druckbelüftung im Technikraum über das Verteilersystem. Dabei wird ölfreie Druckluft fein verteilt in den Aufbereitungsbereich eingeblasen. Das Teichwasser wird dadurch der jeweiligen Wassertemperatur entsprechend, maximal mit Sauerstoff angereichert. Schädliche Bakterien (z.B. Escherichia Coli) sind in diesem Milieu nicht lebensfähig.

Bepflanzung:

Ein geeignetes Pflanzensubstrat wird im Kieskörper der Aufbereitungszone eingebaut, wobei die Wurzelstöcke der vorkultivierten heimischen Wasserpflanzen ausreichend mit diesem Material umgeben werden.

Der Nutzungsbereich (Schwimmbereich) ist nicht bepflanzt.

Betriebszeiten:

Die Betriebszeiten des Naturerlebnisbades sind flexibel gestaltbar.

Bezugsnormen:

  • Empfehlung für Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von öffentlichen Schwimm- und Badeteichanlagen (FLL Ausgabe 2003)
  • Empfehlungen des Umweltbundesamtes (2003)
  • KOK- Richtlinien für den Bäderbau (Ausgabe 2002)
  • Aufgestellt; Heppenschwand, den. 31. Juli 2007

(H. Gutmann GmbH)